Donnerstag, 26. September, 19 Uhr
Aquarium, Skalitzer Straße 6, Berlin
U-Bhf Kottbusser Tor
Vor 20 Jahren haben die damaligen EU-Staaten die Einrichtung von Frontex beschlossen. Seitdem sind das Budget und die Arbeitsbereiche der Grenzagentur exponentiell gewachsen. Mit einer neuen Verordnung darf Frontex seit 2016 eigene Ausrüstung beschaffen, eine weitere Änderung von 2019 erlaubt den Aufbau einer bewaffneten Grenztruppe, die nun direkt aus dem Hauptquartier in Warschau befehligt wird. Ebenfalls 2019 begann Frontex mit der Externalisierung seiner Migrationsabwehr in Südeuropa. Die Entsendung seiner Grenztruppe in afrikanische Länder wie Senegal oder Mauretanien scheitert aber am Widerstand der dortigen Regierungen. Mit Ländern wie Libyen und Tunesien kooperiert Frontex deshalb durch die Hintertür, damit die dortigen “Küstenwachen” mit hunderten Millionen Euro aus Brüssel die Migrationsabwehr für die EU erledigen.
Auf der Veranstaltung zeichnen wir die Entwicklung von Frontex von 2004 bis heute nach. Dabei soll es auch um Widerstand gehen. Vor genau zehn Jahren startete das erste zivile Rettungsschiff zum Einsatz im Mittelmeer, heute ist dort eine Flotte von rund 20 Schiffen unterwegs. Auch das Alarmphone gründete sich 2014. Wir haben die Aktivist*innen deshalb eingeladen, um über die beinahe tägliche Konfrontation mit Frontex und europäischen “Küstenwachen” zu berichten. Anschließend stellen wir die in der Aktionswoche von Abolish Frontex im Oktober geplanten Aktionen vor.